- Reifegrad der Unternehmen steigt von 2016 bis 2020 um 17 Prozent
- Anteil von Firmen mit Collaboration-Tools wächst von 67 auf 81 Prozent
- Hohe Erwartungen an KI & Big Data haben sich bislang nicht erfüllt
Die Unternehmen im deutschsprachigen Raum haben in den vergangenen fünf Jahren Fortschritte beim Einsatz von Social-Collaboration-Tools erzielt. Doch nach wie vor gibt es zahlreiche Schwachpunkte. Das zeigt die seit 2016 jährlich durchgeführte Schweizer Social Collaboration Studie der Technischen Universität Darmstadt und der Management- und Technologieberatung Campana & Schott.
Demnach ist der Social-Collaboration-Reifegrad auf einer Skala von 1 bis 7 fast jedes Jahr gestiegen – von 3,48 im Jahr 2016 auf 4,08 im Jahr 2020. Das heisst: In der Schweiz setzen Mitarbeiter vermehrt moderne Tools für die Kommunikation ein. Dennoch sind die Firmen von den maximal möglichen 7 Punkten immer noch weit entfernt.
Mehr als ein Drittel der Unternehmen nutzte 2018 bereits Technologien aus den Bereichen Big Data/Data Analytics, über ein Fünftel aus dem IoT-Umfeld. Die Mehrheit erwartete, dass Künstliche Intelligenz sowie Augmented und Virtual Reality innerhalb der kommenden fünf Jahre die Arbeitsprozesse beeinflussen werden.
Diese Erwartungen haben sich bislang nicht erfüllt. 2020 sieht zwar etwa die Hälfte der Teilnehmer KI als Schlüsseltechnologie. Aber fast drei Viertel nutzen überhaupt keine KI, Business Intelligence oder Analytics-Tools, um geschäftsrelevante Daten auszuwerten. Dennoch sehen Unternehmen vor allem im Bereich Chatbots, automatischer Bildverarbeitung sowie maschineller Übersetzung vielversprechende Einsatzszenarien.
Social-Collaboration-Tools werden vor allem eingeführt, um die Unternehmenskultur zu verbessern. Dieses Ziel wird auch tatsächlich erreicht, wie die Studie in allen Jahren nachweisen konnte. Eine höhere Kundenzufriedenheit kam 2020 erstmals auf den zweiten Platz. Das heisst, Unternehmen blicken zunehmend über den eigenen Tellerrand hinaus und stellen den Kunden in das Zentrum ihrer Arbeit.
Die grössten Hürden sind Anschaffungs- und Implementierungskosten, Ausgaben für die notwendige Infrastruktur – etwa zur mobilen Anbindung aller Mitarbeiter – sowie das Risiko für den Datenschutz. 2018 wurden darüber hinaus eine unzureichende Usability der Tools sowie mangelnde Möglichkeiten des mobilen Zugriffs genannt. Aktuelle Lösungen scheinen diese Probleme behoben zu haben.