Aus der bisherigen Praxis wird klar, dass Prozesse den Kern aller klassisch strukturierten Unternehmen bilden. Der Bereich Operations muss diese nicht nur am Laufen halten, sondern auch effizient gestalten und stetig optimieren. In der Vergangenheit war dies relativ einfach. Da die Abläufe teils über Jahrzehnte hinweg grundsätzlich gleich blieben – vor allem in der Fertigung, aber auch in anderen Branchen –, genügten kleine Anpassungen und marginale Verbesserungen, um sich im Wettbewerb zu behaupten oder um sogar zum Vorreiter in der Branche zu werden.
In den letzten Jahren kamen jedoch viele neuartige Technologien auf den Markt, etwa das Internet der Dinge (IoT), Virtualisierung, Cloud Computing und mobile Apps, um nur einige zu nennen. Damit haben sich bereits im privaten Bereich viele Verhaltensweisen geändert: Absprachen, etwa für Treffpunkte, werden immer kurzfristiger und Aufgaben werden sofort online erledigt. Aber auch für Unternehmen stellen vor allem die großen Tech-Konzerne wie Microsoft, Apple, Google oder Amazon nun umfassende, integrierte Plattformen bereit, welche die Nutzung moderner Technologien und Services zu erschwinglichen Preisen per Mausklick ermöglichen.
Damit werden neuartige Lösungsszenarien möglich, wie cloudbasierte Business-Anwendungen, softwaredefinierte Rechenzentren, vernetzte Produktionsmaschinen, Mixed Reality, Predictive Maintenance oder seriennahe Fertigung in Losgröße 1. Diese deutlich gesteigerte Flexibilität und Automatisierung bedeutet jedoch auch, dass bisherige Prozesse häufig nicht mehr funktionieren oder zumindest nicht mehr ideal sind. Wenn Unternehmen in Zukunft erfolgreich sein wollen, müssen sie also diese Technologien einsetzen, in ihre Prozesse integrieren und Arbeitsabläufe sowie Organisationsstrukturen entsprechend umbauen.