14.10.2022

Microsoft Teams erhält eine Vielzahl von Updates

Alles neu macht der Oktober: Wieso Unternehmen sich spätestens jetzt mit einer Governance-Strategie für Apps in MS Teams beschäftigen müssen.

Anlässlich der Microsoft Ignite 2022 stellte Microsoft eine Vielzahl von Neuerungen im Teams Client vor. Microsoft hat bei der Vorstellung insbesondere auf die Herausforderungen durch hybrides Arbeiten und auf MS Teams, als Bindeglied für verteilt tätige Teams, hingewiesen – denn die Plattform ermöglicht die effiziente Zusammenarbeit an Dokumenten, Prozessen und vielen weiteren Unternehmensvorgängen. Ziel von Microsoft ist, Teams kontinuierlich auszubauen und für die tägliche Arbeit stetig zu optimieren. Für IT-Abteilungen gilt, sich mit einer Strategie und entsprechenden Prozessen darauf vorzubereiten.

Microsoft stellte Updates in fast allen Bereichen des Clients und der Plattform selbst vor. Überarbeitet wurden Elemente wie Meetings, Teams Calling, Chat und Channels. Außerdem gibt es neue Möglichkeiten zur Integration und Erweiterung von Teams.

Einige ausgewählte Updates im Detail

Chat / Channels

Die Darstellung der Channel-Diskussionen wurde komplett überarbeitet, um eine noch höhere Interaktion zu ermöglichen:

  • Verfassen von Nachrichten und letzter Beitrag nun oben auf der Seite
  • Wichtige Beiträge lassen sich anheften
  • Direkte Möglichkeit an Gesprächsteilnahmen
  • Pop-out-Konversation
  • Optimierter Informationsbereich
  • Mehrere Post-Typen wie Ankündigung und Videoclip zur Auswahl
  • Anpassung des Kanalheaders möglich
Meetings

Funktionen für die professionelle Planung sowie Durchführung von Webinaren und Schulungen wurden angekündigt. So werden custom brandings, watermarks und Features zur besseren Produktion der Webinare in den nächsten Monaten im Rahmen einer Premium SKU zur Verfügung gestellt.

 

Intelligent Recap

Microsoft integriert KI-Funktionen zur vereinfachten Nachbereitung von Meetings. Diese Funktion ermöglicht es, im Nachgang relevante Sektionen in Aufzeichnungen zu finden. Zusätzlich werden aus dem Gespräch z.B. Aufgaben vorgeschlagen und erstellt.

Mesh

In einem ersten Schritt stellte Microsoft auf der Ignite die Möglichkeit vor, Avatare anstelle des eigenen Videobildes in Meetings auftreten zu lassen.

Microsoft Team Room Systems

Neue bzw. verbesserte Funktionen für MTR-Systeme wurden angekündigt, unter anderem zur Steuerung der Kamera (Focusing und Framing).

Excel Live

Excel-Dateien können zur gemeinsamen Arbeit in Meetings künftig so geteilt werden, dass alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleichzeitig an einem Dokument arbeiten und Änderungen direkt für alle ersichtlich sind.

Teams Phone

Teams Phone Mobile for MS Teams: Mobile Telefonnummern können direkt in MS Teams eingespeist werden und ermöglichen so eine voll integrierte User Experience, unabhängig von der Art des Calls.

Teams Plattform

Microsoft hat eine Vielzahl von Basisfunktionen / APIs zur Einbindung von Custom-Lösungen veröffentlicht (general available) oder angekündigt (public preview), sowie Komponenten zur vereinfachten Entwicklung dieser. Hierzu zählen:

  • Azure Communication Services Support for Teams Users – hierüber lassen sich Szenarien mit Endkunden einfach in MS Teams abbilden.
  • Teams Toolkit for Visual Studio – vereinheitliche Templates zum Start der Entwicklung in MS Teams.
  • Adaptive Cards based Loop Components – ermöglicht real-time Informationen auch auf adaptiven Karten anzuzeigen.
     

Wofür das Ganze?

Microsoft kommt mit diesen Neuerungen seinem Ziel, Teams zum Operating Layer auszubauen, deutlich näher. Mit den neuen Funktionen und Anpassungen im Teams Backend, lassen sich alle täglichen Arbeitsabläufe von einer Plattform aus erledigen. Nicht nur Chats lassen sich führen, auch können Videos integriert, Dokumente abgelegt und bearbeitet werden sowie zusätzlich alle Apps, die Nutzerinnen und Nutzer benötigen, direkt angesteuert werden. Dies ermöglicht den Mitarbeitenden auch in einer hybriden Welt effektiv zusammenarbeiten zu können. Zudem kann durch den Zugang zu Viva-Modulen die Employee Experience deutlich erhöht werden. Teams wird dabei die zentrale App auf allen Endgeräten, egal ob PC, Web, Tablet & Mobile.
 

Was bedeutet das für Unternehmen?

Microsoft baut seinen App Store immer weiter aus und stellt seine Apps stärker in den Vordergrund. Im Rahmen der Ignite, wie auch bereits in den vorherigen Konferenzen dieses Jahres, zeichnet sich eine klare Vision von Microsoft ab – über die sogenannten kollaborativen Apps, die in Teams (und in Zukunft z.B. Outlook) integriert werden, sollen Unternehmensprozesse und -anwendungen deutlich effizienter, insbesondere für hybrid-tätige Teams, funktionieren. Aktuell nutzen viele Unternehmen die Möglichkeiten von kollaborativen Apps noch nicht weitgehend – Microsoft sieht hier eine Reife-Kurve in der Nutzung der Möglichkeiten dieser App bei Unternehmen. 
 

Unternehmen sollten somit insbesondere neue Unternehmensanwendungen wie auch Individualentwicklungen in den Teams Client einfügen, um damit eine nahtlose User Experience über alle Endgeräte zu ermöglichen. Mehr und mehr Apps müssen hinsichtlich ihres Nutzens und ihrer Datenschutzkonformität bewertet werden. Gegebenenfalls müssen sie den Client nutzergruppenspezifisch ausrollen und betreiben.

Was können Unternehmen tun?

Die IT steht vor der Herausforderung, Teams als die zentrale Anlaufstelle und alltägliche Tätigkeitsplattform für Mitarbeitende zu erkennen und zu akzeptieren: Teams Apps sind schon lange keine Spielereien mehr, sondern Applikationen, die den Arbeitsalltag erleichtern und die Zufriedenheit von Mitarbeitenden verbessern können. Microsoft positioniert diese Art der Anwendungsbereitstellung sehr zentral, Unternehmen werden daher wohl nicht darum herumkommen, in Zukunft Applikationen (und seien es im ersten Schritt von Microsoft bereitgestellte Applikationen) über die Teams Plattform und somit über den Teams Store bereitzustellen. Bestätigt wird dies dadurch, dass Microsoft erst kürzlich eine Änderung im Store vorgenommen hat – Nutzerinnen und Nutzer können nun in der Standardansicht alle Applikationen im Store sehen und diese über einen Klick bei der IT anfordern.

Besonders wichtig ist es, dass Unternehmen sich mit einer ganzheitlichen Governance für Teams App beschäftigen. Dabei sollte der Einsatz allumfassend geplant und verankert werden. Das bedeutet, es bedarf einer definierten Strategie zur Nutzung der Plattform, der Konfiguration der Plattform (bzw. der zugrundeliegenden Plattformen – Azure & Power Platform) sowie der Definition der Betriebsprozesse zur Bewertung und Entwicklung neuer Lösungen. Hierbei kann das Framework „Power House – Teams as a Platform“ von Campana & Schott eine wichtige Stütze sein. Erfahrene Beraterinnen und Berater bauen das Haus gemeinsam mit ihren Kunden Stein für Stein auf – von der Strategie  bis zur Verankerung. Zusätzlich unterstützen sie bei der Einbettung von Collaborative Apps.

Viele IT-Abteilungen müssen aktuell in kürzester Zeit on-premises Apps in Richtung Cloud-native entwickeln und betreiben – auch hier ist MS Teams als Plattform ein wesentlicher Bereitstellungskanal. Damit die IT-Abteilung handlungsfähig ist, entscheiden sich viele Unternehmen vermehrt für die Einrichtung eines dedizierten Cloud Center of Excellence.  

Sollten Sie aktuell noch keine ganzheitliche Strategie zur Bereitstellung von Applikationen auf der Teams Plattform haben, empfiehlt sich in einer ersten Workshop-Serie mehr über die Möglichkeiten der Plattform in Bezug auf Governance, den eigenen Reifegrad und mögliche nächste Schritte zur Einführung zu erfahren: 

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Kontakt

Bastian Emondts

Senior Manager | Head of App Innovation