08.10.2021

Durch Feedback zur erfolgreichen Remote-Führungskraft

Die digitale Transformation stellt Unternehmen vor Herausforderungen – und bietet erstaunliche Chancen im New Work. Es liegt an den Führungskräften, ihre Mitarbeitenden kompetent auf diesem Weg zu begleiten und sie in den Mittelpunkt des unternehmerischen Fortschritts zu stellen. Dafür müssen sie mit ihnen in steten Dialog treten.  

Die neuen, flexiblen Arbeitsweisen des New Work bringen auch Unsicherheiten mit sich, mit denen Führungskräfte und ihre Mitarbeitenden gleichermassen umgehen müssen. Denn Hybrid Work löst spätestens seit der Pandemie die klassische statische Büroarbeit ab. Es ergeben sich neue Dynamiken.  

Führungskräfte müssen ihre Teams auch remote anleiten und motivieren. Das ermöglichen einerseits technische Kommunikationsmittel, die durch die digitale Transformation zur Verfügung stehen. Jedoch muss sich auch der Führungsstil nachhaltig ändern.  

Wie der Future Organization Report 2021 zeigte, führt nur das agile Ineinandergreifen von exzellenten Mitarbeitenden und digitalen Prozessen zum unternehmerischen Erfolg. Hierzu bedarf es einer kritischen Analyse der Gegebenheiten: Wie führe ich meine Mitarbeitenden? Welche Mittel stehen mir und ihnen zur Verfügung? Wo muss ich ansetzen, um die neuen Bedürfnisse meiner Workforce zu erfüllen? Eine offene Unternehmenskultur mit Feedback-Schleifen und nicht zuletzt ein agiles Mindset sind wichtige Schritte zur erfolgreichen Employee Centricity. 

Servant Leadership: Anführen im Dienste der Workforce

Als Führungskraft gilt es, nicht nur die Mitarbeitenden fit für die digitale Transformation zu machen, sondern das Management muss als gutes Beispiel vorangehen. Denn unzureichendes Engagement des Senior-Managements ist mit 60 Prozent der Hauptgrund, warum Transformationsprojekte scheitern. Wie kann das Management nun seiner Vorbildrolle gerecht werden? 

Zuerst einmal sollten Unternehmen unbedingt die team- und fachübergreifende Arbeit fördern, denn viele Lösungsansätze für Problemstellungen auf dem Weg in die digitale Transformation sind bereits vorhanden und müssen nur noch entdeckt werden. Dabei darf auch ein Blick über die Unternehmensgrenzen hinaus geworfen werden. Unterstützung bieten beispielsweise externe Beratungen: Alltägliche Führungsherausforderungen am digitalen Arbeitsplatz können anhand von Beispiel-Szenarien erklärt und konkrete Lösungen an die Hand gegeben werden.  

Führungskräfte sollten zudem ihren Mitarbeitenden ein gemeinsames Ziel vorgeben, damit diese im Sinne des Unternehmens eigenständig handeln können. Wenn das Management seine Workforce effektiv anführt, ist als Umkehrschluss auch dieser ideal gedient. Hier besteht Nachholbedarf: Einem Viertel der Befragten des FOR fehlen laut eigenen Angaben konkrete Zielvorgaben. Aus diesem Grund braucht es zielführende Rücksprachen – sowohl Top-down als auch Bottom-up.  

Lösungen und Ideen aus dem Dialogzyklus

Auch ein virtuelles Team floriert durch ein Gefühl der Gemeinschaft. Und so muss auch das virtuelle Management den Überblick behalten und gegebenenfalls die Steuerung delegieren können. Dazu braucht es gegenseitiges Vertrauen, stabile Strukturen und Zuverlässigkeit. All das ist nur mit einem dauerhaften Informationsfluss und Transparenz zu erreichen – in alle Richtungen.  

Ein entsprechender Dialogzyklus ermöglicht eine offene, nachhaltige Feedback-Kultur – besonders im Hinblick auf anstehende Herausforderungen wie die digitale sowie die hybride Reorganisation eines Unternehmens. Sowohl die Notwendigkeit als auch Ziele und Nutzen müssen offen kommuniziert werden. Dabei muss sollte das Management einheitlich auftreten und gleichzeitig das Feedback der Mitarbeitenden gesammelt werden.  

Denn: Das Management kann von seinen Mitarbeitenden lernen. Der Dialog erreicht, dass sich Führungskräfte und Belegschaft aktiv in den Veränderungsprozess involvieren, Verbesserungsvorschläge leichter aufnehmen und Fortschritte besser adaptieren.  

Zu einer lebendigen Feedback-Kultur gehört auch das offene Ansprechen von Problemen, was laut dem Future Organization Report 82 Prozent der Führungskräfte und Mitarbeitenden begrüssen. Dieser vertrauensvolle Umgang hat einen positiven Einfluss auf die Unternehmensleistung. Gemeinsam werden die Herausforderungen von New Work und New Normal so gelöst. 

Dialogzyklus in vier Schritten

1 & 2: Top-down-Kommunikation; 3 & 4: Bottom-up-Kommunikation 

Die Digitalisierung anführen

Der Weg zur digitalen remote Führungskraft erfordert eine Einordnung sowie Konkretisierung der individuellen Eigenschaften und Herausforderungen. Das Management soll die veränderte Arbeitsumgebung nicht nur an die Mitarbeitenden herantragen, sondern auch selbst verstehen und leben. Erfolgreiche Anführer wissen, welche Elemente sie für die Zukunft brauchen und wie sie ihr Team auf dem Weg in die Digitalisierung als Vorbild nachhaltig unterstützen.  

Fazit

Der dynamische digitale Arbeitsalltag ist das New Normal. Technische und soziale Hindernisse stehen auf der Tagesordnung. Wenn Führungskräfte als Servant Leader ihre Mitarbeitenden ins Zentrum ihrer unternehmerischen Entscheidungen stellen, lösen sich viele dieser Problemfelder. Dazu bedarf es nicht nur einer offenen Feedback-Kultur, sondern auch eines kritischen Blicks auf die eigene Stellung und letztendlich einer eindeutigen Positionierung im Leading Digital Workplace. Um Employee Centricity zu leben und die neuen Bedürfnisse zu erfüllen, gestalten erfolgreiche Unternehmen Veränderungen kontinuierlich, nachhaltig – und gemeinsam als Team.  

Autor

Philipp Larseille

Senior Manager | Head of Project & Performance Management Solutions