18.01.2024

IT und Business: Doppeltes Umdenken nötig

Raus aus der Kostenfalle, rein in die Geschäftsentwicklung.

Gerade in Krisenzeiten versuchen Unternehmen, ihre Kosten zu reduzieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Diese Verschlankungsprogramme haben dazu geführt, dass die IT inzwischen an ihre Effizienzgrenzen stößt. Sie darf jedoch nicht mehr länger als Kostenfalle betrachtet werden, sondern muss neue Geschäftsmodelle unterstützen.

Viele Unternehmen haben in den letzten Jahren ihre Digitalisierung vorangetrieben, aber das digitale Mindset ist noch nicht ausreichend in Fachabteilungen und Chefetagen angekommen. Die digitale Schere in deutschen Unternehmen öffnet sich damit immer weiter. So sehen laut einer BITKOM-Studie derzeit 60 Prozent der deutschen Unternehmen Wettbewerber im Vorteil, die frühzeitig auf Digitalisierung gesetzt haben. Vor einem Jahr waren es 52, vor fünf Jahren 37 Prozent. Und obwohl 87 Prozent glauben, dass die Nutzung digitaler Technologien eine entscheidende Rolle für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft spielt, sagen 76 Prozent, deutsche Unternehmen setzen sie zu wenig ein. Dieser Widerspruch verschärft sich weiter. So sehen 72 Prozent eine große Bedeutung von KI, aber nur 15 Prozent nutzen sie. Und ganze 70 Prozent werden KI in den nächsten zehn Jahren nicht einsetzen.
 

Nur teilweise digitalisiert

Die Gründe dafür sind vielfältig. Zu den größten Sorgen der Unternehmen zählen Fachkräftemangel (32,8 %), Sicherheit und Datenschutz (31,8 %), mangelnde Agilität der IT-Prozesse (27,9 %), Kostenoptimierung (25,4 %) sowie die große Komplexität innovativer Technologien (22,9 %). Das ergab eine im Auftrag von Campana & Schott von techconsult im September 2023 durchgeführte Umfrage zu Kosten- und/oder Prozessoptimierungen in der IT unter 201 Verantwortlichen aus deutschen Unternehmen. Die Ergebnisse machen eines deutlich: Bislang wurden häufig nur bestimmte Bereiche digitalisiert, aber dies nicht durchgehend umgesetzt.
 

Umdenken in IT und Business nötig

Statt gemeinsam neue Geschäftsmodelle und Innovationen zu entwickeln, wird die IT auf Effizienzsteigerung und Demand Management reduziert – und damit überwiegend als Kostenfaktor gesehen. Dabei ist es gerade die IT, die Innovationen entscheidend vorantreiben kann. Es braucht einen doppelten Perspektivwechsel, damit das gelingt: Auf der einen Seite muss das Business die IT als Transformationspartnerin begreifen, denn mit den richtigen Plattformen und Tools lassen sich neue Geschäftsmodelle erschließen und zusätzliche Umsätze generieren. Auf der anderen Seite darf die IT – auch bei begrenzten Ressourcen – nicht nur Arbeitsgrundlagen schaffen und Probleme beseitigen. Sie muss sich dem Business immer wieder als Helferin anbieten, als Schlüssel für Innovation.

Das gilt im Grunde bereits seit Beginn der Digitalisierung. Doch mit dem Einzug von KI wird sich das Tempo weiter beschleunigen und die digitale Kluft in und zwischen Unternehmen noch tiefer werden. Das Top-Management muss unverzüglich den Impuls für den doppelten Perspektivwechsel setzen, denn wer jetzt keine Brücken baut, der wird nicht überleben.

Wie dieses Umdenken im Unternehmen gelingt und was bei der konkreten Umsetzung zu beachten ist, erfahren Sie in unserem Whitepaper: „So wird die IT vom Kostenfaktor zum Innovationsturbo“ sowie entsprechenden Folgebeiträgen.

Autor

Sven Kreimendahl

Associate Partner | IT Strategy & IT Transformation