06.10.2022

Schottcast - Let´s talk transformation: Session 4

Eric Schott mit Professor Kock über Transformationstrends und die neue Multiprojectmanagement-Studie.

In der aktuellen Folge unserer Videoserie, freue ich mich, Professor Dr. Alexander Kock begrüßen zu können. In gewohnt zwangloser Umgebung haben wir ein inspirierendes Gespräch zur aktuellen Multiprojectmanagement-Studie geführt und Transformationstrends besprochen. Die zehnte Ausgabe der Studie und das 30-jährige Bestehen von Campana & Schott waren dabei wunderbare Aufhänger.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Ansehen der Folge oder Nachlesen des Gesprächs!

Transkript

Eric Schott: „Herzlich willkommen, Professor Dr. Alex Kock von der TU Darmstadt. Alex, wir kennen uns schon ziemlich lang.“

Professor Kock: „Wir beide haben uns schon an der TU Berlin kennengelernt, vor über 15 Jahren und dort gemeinsam Lehre gemacht.“

Eric Schott: „Wir haben Lehre gemacht, das stimmt. Heute sitzen wir zusammen ob der besonderen Jubiläen, die wir haben. Wir haben auf der einen Seite 30 Jahre Campana & Schott, und wir feiern dieses Jahr auch die zehnte MPM-Studie. Kennen viele, aber noch nicht alle. Alex, was macht denn die MPM-Studie so besonders?“

Professor Kock: „Ich finde an der Studie so spannend, dass wir in der Lage sind, für teilnehmende Unternehmen ein individualisiertes Benchmark zu liefern. Das heißt, sie können sich anschauen, wo ihre Stärken liegen und wo es eventuell noch Verbesserungspotenzial gibt, sodass sie nicht nur die Erfolgsfaktoren identifizieren, sondern sich auch selbst einordnen können. Wo müssen wir ran? Was sind die Themen, die wir jetzt als nächstes angehen müssen?“

Eric Schott: „Jede Edition hat Schwerpunktthemen, Spezialthemen. Worauf läuft es dieses Jahr hinaus?“

Professor Kock: „Neben den klassischen Themen, die wir uns immer angucken, also die Prozesse, die Strukturen, die Kultur, die Strategie, haben wir in der Tat immer Spezialthemen. Dieses Jahr schauen wir uns die zukunftsfähige Unternehmensführung an, wir schauen uns also an, welche Rolle Nachhaltigkeit insbesondere für das Projektmanagement spielt und betrachten außerdem den Faktor Mensch. Das bedeutet, wir betrachten, wie man einzelne Projektleiter besser motivieren und im Unternehmen halten kann.

Eric Schott: „Alex, das sind definitiv zwei spannende Zukunftsthemen. Davon wird man mehr auf der Anwendertagung hören. Was ist das und wann findet sie statt?“

Professor Kock: „Ja, das ist ein wichtiger Teil der Studie. Wir schließen die Studie immer mit der Anwendertagung. Sie findet am 25. November als hybrides Event statt, in Darmstadt und Online. Wir diskutieren die Befunde und es gibt auch Vorträge mit Praxisbeispielen zur Implementierung, sprich wie diese Erfolgsfaktoren dann umgesetzt werden. Ihr habt auch ein Jubiläum, 30 Jahre Campana & Schott: Wie hat sich eigentlich das Projektmanagement gewandelt seit Euren Anfängen in der Branche?“

Eric Schott: „Ja, wir waren bei vielen Trends auch mit dabei, haben vieles mit Weggefährten weiterentwickelt. Persönlich muss ich sagen, ich habe gravierende Dinge aber einfach unterschätzt. „Agiles Projektmanagement?“, habe ich am Anfang gedacht, „das braucht kein Mensch, das ist nicht praxisrelevant.“ Da habe ich mich definitiv sehr getäuscht und ich bin froh, dass wir das einigermaßen wieder eingefangen haben. Das sind so die Erlebnisse aus 30 Jahren Projektmanagement.“

Professor Kock: „Das finde ich spannend, dass Du das sagst, denn wir beobachten natürlich auch, dass die Agilität zunimmt. Das birgt jedoch auch potenzielle Probleme, insbesondere auf höherer Ebene, wenn man das skalieren möchte. Wie kriegt man es hin, die Unternehmensstrategie auch langfristig auszurichten, trotz der Autonomie von agilen Teams? Und das ist auch eine spannende Situation, die ich mir auch gerne angucken würde, jetzt auch mit unseren neuen Daten aus der Studie.“

Eric Schott: „Und Transformation, wir hatten es gerade von dem Agilen, hängt schon auch viel damit zusammen, dass man die Projekte in eine Richtung bringt, dass man sehr viele parallele Projekte machen kann, auch hintereinander, sprich Sequenzen, wie Ihr sagt, aber das Ganze eben eine gewisse Richtung und Koordination braucht, was man mit jedem Projekt nicht hinbekommt.“

Professor Kock: „Das bezeichnen wir als Projekte-Sequenzmanagement, wie Du sagst. Und das ist für mich auch ein Teil des Projektportfoliomanagements, denn die klassische Sicht ist eher auf parallele Projekte, aber es wird noch viel zu wenig in die Zukunft geschaut. Diese Zukunftsorientierung im Sinne von Projektsequenzen, die aufeinander aufbauen, bringen wirkliche Innovationen. Sie werden nie nur mit einem Projekt geschaffen, sondern mit aufeinanderfolgenden Generationen von Projekten.“

Eric Schott: Sehr guter Punkt. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir auf der Anwendertagung mehr dazu hören. Vielen Dank an Dich, Alex. Es war ein sehr schönes, inspirierendes Gespräch.

Professor Kock: „Herzlichen Dank, dass ich hier sein durfte. Es hat sehr viel Spaß gemacht.“